BUSTANI YA MAAJABU WEBLOG

Dokumentation des Alltags im Garten der Wunder

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Die neusten Blogs stehen oben, damit diese Seite chronologisch von unten nach oben gelesen werden kann. Ich hoffe, dass ich weiterhin Unterhaltung, Freude und Sonnenschein in euer Leben bringe.

Umbwe, ein Stück heile Welt

Der Start in den Tag war trübe. Zanzibar hat selten gute Nachrichten. So auch heute. Hartnäckig weckte uns das Telefon mit permanenten Klingeln. Nach langen zwei Minuten des Versuchs es zu ignorieren stand ich auf um Mussas Nachricht entgegenzuwirken nehmen Mit den Worten "We have a Problem in the bustani" begann nun dieser Maitag.
Wieder wurden wir bestohlen. Diesmal der Schalter für die Pumpe. Man was für ein Scheiß. Ich erweitere die Liste ich auf was alles in der letzten Zeit abhanden gekommen ist. Ich habe Angst um meinen Computer um den Kino Beamer, meine wenigen Sachen die ich habe. Ist ist nun soweit? Muss der Garten nun eine Festung werden? Ich habe das nie gewollt mich immer dagegen gesträubt. Aber es anders als Andere zu machen, dazu fehlt mir immer mehr die Kraft und die Imagination.
Später rief dann auch noch Abui an, ob ich das komische Geräusch das das Auto macht kenne. "Man nein! Abui tue nicht so als ob die Autoprobleme von früher kommen die du verursachst! Löse die Probleme selber, die du mir schaffst, die ich eh bezahlen muss, das ist der Deal, deshalb hast du das Auto im schnitt zwei Monate im Jahr."
Immerhin habe ich mittlerweile gelernt, die Sorgen von mir fern zu halten wenn ich nicht da bin und sie nicht lösen kann. Und hier in Moshi können wir uns auf schönere, spannende Dinge konzentrieren.

Wir fahren nun das vierte Mal in den 10 Tagen die ich hier bin, in die Gegend von Umbwe Gate am Fuß vom Kilimanjaro. So langsam werden wir heimisch mit der Umgebung. Wir haben schon unser "Lieblingsrestaurant" gefunden. Fish und Casava mit leckerem Tomatenchilidip. Tatsächlich von den local locations sehr angenehm, bis auf die frechen Hühner und Enten die selbstbewusst jede Chance nutzen um an leckere Proteine zu kommen.
Es gibt bereits Menschen die wir wiedererkennen und andere die uns erkennen. Schon bereits beim ersten Besuch kennen gelernt, haben wir zwei babus, gestandene Männer, ins Herz geschlossen die uns jedes mal mit herzlichen Lächeln empfangen das wir nun jedes mal wenn wir in der Gegend sind mindestens kurz bei ihnen verweilen. Ich habe eine große Bewunderung für ihre Fähigkeiten als Kleinbauern. Sie bauen vor allem Vanille an und haben riesige Avocadobäume. Der gesamte Garten ist eine Permakulturansatz ohne das den Männern der Begriff Permakultur eine Bedeutung ist. Es ist schlichtweg ihre Lebensweise die sie für sich gefunden haben, um langfristig zu bestehen.
Es ist ein Paradies den Investoren kaum im Fokus haben und schon habe ich Angst vor den unweigerlich kommenden Veränderungen die die Zukunft mit sich bringt, von denen ich allein durch meine Anwesenheit automatisch ein Teil bin.

Meine Abreise am Freitag den 13.

Ich habe mich um 4 Uhr aus dem Bett gequält, damit ich mich noch rechtzeitig um die Hühnerbabys und den Inkubator zu kümmern. Letzte Hand an die Häuser und Garten gelegt. Die Zeit wird knapp um rechtzeitig die Fähre zu erreichen. Will mit dem Auto losfahren. Batterie zum starten zu schwach. Stelle nun fest was die Diebe in jedem Fall geklaut haben. Das Batterie Ladegerät. (Die Diebesgeschichte beginnt lange vorher und endet viel später … Ich werde sie gesondert als eine Geschichte schreiben) Katrin war dankenswerter weise bereit zu mir zu fahren um mir Starthilfe zu geben. Zu spät für die zweite Fähre, von daher war es nur nervig das es über eine Stunde dauerte, am Ende mit kompletten Batterieausbau bis das Auto wieder lief.
Auf nach Stonetown. Nicht genügend Benzin. Also nach tanken. Gespräch mit meiner Mama, Gespräch mit meiner Frau, die mir erklärt Abui los zuschicken um ein Ticket zu kaufen. Ich sage das ich das machen werde und ich gerade mit ihr telefoniere. Sie beendet das Gespräch abrupt und ich bitte Abui mir ein Ticket zu kaufen.
Ich komme in Stonetown. Ich will am Bankautomaten Geld abheben, das klappt wenigstens, das erste an diesem Tag. Ich treffe Abui dem ich das meiste Geld in die Hand drücke. Neue Batterie und Öl wechseln. Das Auto ist ein Fass ohne Boden. Vor allem hier in Tansania verbraucht so ein Fahrzeug das zwei bis vier fache eines Durchschnittseinkommen. Die Fähre zu betreten klappt erstaunlich gut. Kurze Aufregung bei der Passkontrolle ich bleibe gelassen, dann werde ich ohne Nachweis als Residenz Inhaber anerkannt und durchgewunken. In Deutschland absolut undenkbar. Die Fährfahrt ist extrem ruppig. Ich muss immerzu nur daran denken das wir das letzte Mal, als wir die dritte Fähre nehmen mussten den Zug nur erreichen können weil dieser stundenlange Verspätung hatten. Ob es die See war, starker Rückenwind, auf jeden Fall war es um 7 nach 2 als ich die Fähre in Dar es salam verließ. Etwas Hoffnung trieb mich zur eile, war innerhalb weniger Minuten draußen (ich habe für diesen Teil auch schon mal eine Stunde gebraucht) schnappte mir ein Motoradtaxi und in Windeseile waren wir an der Zugstation. Der Zug war noch da. Die Ticketschalter hatten bereits geschlossen und ich wurde dem Schaffner verwiesen. Es ist nicht immer klar wer für was zuständig ist, aber mit der ostafrikanischen Hakuna matata Mentalität wurde mir erstmals alles ok signalisiert und ich war glücklich noch den Zug erreicht zu haben. Puh. Später, genau genommen nach 6 Stunden Zugfahrt wurde mir gesagt das es einen 100%igen Aufschlag fast das lösen eines Tickets im Zug gibt.
Der Zugbegleiter war aber nicht ganz souverän bei unserem Gespräch. So beharrte ich darauf alles ohne meinerseits Fehler gemacht zu haben in den Zug eingestiegen zu sein. Ich war am Ticketschalter, der mich auf den Schaffner verwies, mit dem ich noch vor der Abfahrt sprach und von dem ich ein "Hakuna matata, just relex" als Antwort bekam.
Ich hielt mich bis Moshi an die Empfehlung. Dem Zugbegleiter drückte ich die 40.000 TSH in die Hand, sagte mit einem Lächeln das es nicht mehr gebe und nicht mehr habe. Bis Moshi habe ich nichts mehr gehört. Da störte es mich auch nicht das ich kein Ticket bekam. Der bodaboda Fahrer von Estella war schnell da und ich war keine halbe Stunde später in den Armen und im Schoß meiner geliebten Frau.

Uzi island und das Ende der Ramadanzeit

Der Mai ist da. Heute am Sonntag hat sich Estella gewünscht nach Uzi Island zu fahren. Ich wollte erst mal den Jungs ihre Aufgaben geben, aber Prosper hat sich bereits entschlossenen nicht mehr für den Garten da zu sein. Er ist nach Stonetown gefahren um noch was zu erledigen. Ich bin enttäuscht das so gar nichts mehr an Bindung da ist. Ich bin nach wie vor über zeugt das er nichts mit den Diebstählen bei Vlada zu tun hat, doch haben Vladas Anschuldigungen ihm offensichtlich nun den Rest gegeben und es ist keine Verbundenheit zum Garten mehr zu spüren. Aber das ist nicht das Thema des Tages. Ich will mit Estella einen schönen letzten Tag haben bevor sie abfährt!
Sie packt noch für Morgen die restlichen Dinge in den Koffer, ich pflanze noch ein paar Triebe im Garten bis wir gegen 13:00 Uhr losfahren.
Gut gelaunt fahren wir los, treffen Prosper auf dem Weg dem ich wenigstens noch eine kleine Aufgabe zuteilen kann, kaufen ein bisschen Proviant, dann sind wir auf dem Weg. Einen kleinen Dämpfer haben wir als ich durch unachtsam es Fahren ein Lücken überfahre. Nach ein paar Schweigeminuten begannen wieder unsere Unterhaltungen die ich sehr liebe. Vorbei am Jozani im großen Kreisverkehr die erste links, vorbei am kleine Polizeiposten. Ein kleines Auto drängelte, hatte aber große Hemmungen mich zu überholen. Nach fast einem Kilometer und ich war schon auf unter 10kmh schaffe er das Überholmanöver mit hupen, was wohl ein Ausdruck seiner Erleichterung war. Ich mag die Strecke sehr. Es ist noch nicht das moderne Zanzibar mit unverputzten Mauern an denen sich die Plastikabfälle sammeln, es ist das verträumte Zanzibar wohl die Dorfgemeinschaften weitestgehend intakt ihren jahrhundertelangen Alltag nachgehen. Aber auch hier hinterlässt der Fortschritt Jahr für Jahr immer mehr Spuren. Aber in Uzi Island scheint die Uhr tatsächlich viel langsamer zu laufen. Das liegt vor allem an der Abgelegenheit und das durch die Gezeiten in täglichen Intervallen abgeschnittene Gebiet, was wir auch heute selbst erfuhren. Bei meinen bisherigen Besuchen dieses Teiles Zanzibars kam ich immer zum Anfang der Ebbe und nach drei vier Stunden war ich auf dem Rückweg. Heute war es anders. Zwischen Kapwani und Uzi ist ein aus Korallenstein geschlagene Straße die mitten durch die Mangroven. Eine Einmaligkeit auf der Insel die für mich zu den wesentlichen Sehenswürdigkeiten der Insel gehört. Bei Flut verschwindet die Straße vollständig im Pazifischen Ozean. Und heute waren wir zum Beginn der Flut auf der Straße. Fußgänger warnten uns das wenn wir drüben sind wir nicht mehr zurück kommen würden. Der letzte Tag vor dem Ende vom Ramadan, kaum was im Magen und nur mit einer Tute Erdnüsse ausgestattet war die Umkehr eine Überlegung wert. Aber nein! Estella hatte sich das schon vor der Ankunft in Zanzibar gewünscht. Kein schönes Gefühl. Allerdings war es auch ein echt mulmiges Gefühl die Straße vor uns in den Fluten verschwinden zu sehen. Knöcheltief war es schon längst und das rettende Uzi war noch nicht in Sicht. Hätten wir doch umkehren sollen? Nicht zu weit links nicht zu weit rechts wo die Korallen noch scharf wie Messer sind und die Reifen aufschlitzen, was mir beim ersten Besuch der Gezeiteninsel passierte. Das Wasser strömte wie in einem Bachlauf von rechts nach links wo ich die Straße vermutete und das Wasser hatte bereits den Unterboden des Autos erreicht. Unter der Wasseroberfläche konnte ich nun Betonflächen erkennen die die Straße markierten und nach zwei weiteren Biegungen konnte ich die Anhöhe von Uzi sehen. Weitere 200 Meter und wir waren raus aus dem Wasser am rettenden Ufer. Ein Blick zurück präsentierte uns einen unter Wasser stehenden Mangrovenwald. Von er Straße keine Spur nur ein Kanal gab eine Ahnung wo wir gerade durch gefahren waren. Jetzt saßen wir mindestens 5 Stunden auf Uzi fest.
Es war aber nicht das Gefühl abgeschnitten zu sein und nicht rechtzeitig zurück zu sein. Es war das Gefühl nun fünf Stunden mit meiner liebsten Frau an einem Ort zu haben und wir in Ruhe die Zeit genießen zu können.
Gleich am Anfang beim Blick zurück sind wie so oft Fremdenführer auf die ich noch selten reagiere. Als er das merkte sprach er durch mein Fenster über mich hinweg in das Gespräch hinein Estella an mit: Schwester ich zeige euch die Insel. Verwundert erwiderte ich mit: Mimi si dada yako! - Ich bin nicht deine Schwester. Was bei den anderen herum stehenden Leuten zu Gelächter führte. Punkt für mich. Ich bin die Distanzlosigkeit und Plumpheit der Zanzibaris gerade gegenüber Touristen leid und macht mich auch wütend. Das aber zum Ausdruck zu bringen bringt gar nichts. Von daher suche ich immer nach antworten die bei den Leuten herum zu Gelächter führt. Das bringt mir Respekt und der Penetrant lässt ab von mir. Und das wichtigste mir ein gutes Gefühl.
Einer der beiden Jungs die wir auf den Weg über die Korallenstraße mitgenommen hatten zeigte uns das Haus von Issaka. Zu diesem Mann wollte Estella unbedingt. Sie war mit ihm und einer Touristengruppe vor langer Zeit auf einer Mangroven- und Schnorcheltour und wollte nachfragen wie die Geschäfte laufen.
Eine angenehme Überraschung für mich. Ich lernte einen der aufgewecktesten Zanzibaris kennen dessen Interessengebiete sich mit meinen deckten. Hätte ich so jemanden in Kizimkazi, der Garten und das Dorf wären ein großes Stück näher am Paradies.
Estella war schon vorgegangen während mich das Auto zu beschäftigen versuchte. Ich schloss die ferngesteuerte Autoverieglung ging zum Haus von Issaka und das Auto meldete Alarm. Ich wieder zurück Auto auf Auto zu. Das Spiel machte es fünf mal. Schon dachte ich das es einen Salzwasser abbekommen hatte. Hin zurück und noch einmal. Endlich fand ich das Problem. Unser Mitfahrer hatte die Hintertür nur zu zaghaft zu gemacht. Das bin ich von Zanzibaris nicht gewöhnt. Nun endlich konnte ich mich Isak vorstellen der mich mit einem einladenden Lächeln empfing.
Mit Energie und Enthusiasmus zeigter er uns seine, nicht laufende, Biogas Pilotanlage die er in Zusammenarbeit eines Deutschen gebaut hatte. Er erzählte von seiner Gemeindearbeit, vor allem vom Wasserprojekt bei dem Rohre Wasser vom Tank des Brunnens bis in die Häuser geleitet wurde. „Do not follow the water, let the water follow you!“ Sein aktuelles Projekt ist die Entwicklung der dörflichen Schule. Gebäude, Schulgarten und die Interaktion mit Partnerschulen für eine fruchtbaren Austausch. Ich war darauf gespannt wie er Angefangen hat und die Vielzahl der Kontakte Zustande kamen und er begann zu erzählen:
Es fing an das er ein erstes Video über die Biogasanlage machte und es auf youtube hochlud. Nach ein paar Monaten wurde die Deutsche Welle Tanzania darauf aufmerksam die Ihn zu einem Interview einluden. Darauf hin bot man ihm eine kleine Serie an Radioshows an die er mit Freude machte. Die Sendungen erreichten spätere Sponsoren zu denen einer Schule in Deutschland gehört. Gemeinsam planen sie gerade ihren ersten Schüleraustausch in zwei Monaten.
Er geleitete uns durchs Dorf und zeigte uns einige Unternehmen wie die Bienenstöcker die in einem riesigen Baobab hingen und dann runter zum Strand. Dort haten Estella und ich einige Stunden Zeit, denn der Rückweg war durch die Flut abgeschnitten. Wir konnten uns nur mit der Tatsache abfinden ohne Essen, denn es war der letzte Tag im Ramadan, auf der Insel zu verweilen. Die Zeit brachte Ruhe und Gelassenheit so das wir durch die wilde Halbinsel ohne Zeitdruck schlendern konnten und die Natur genießen. Uralte Mangobäume, kleinere Bananenplantagen, Gemüsebeete, Vögel. Das Dorf ist das einzige auf der Insel. Es gibt keine Bar, auch kein Restaurant oder Einkaufsladen. Es scheint so als ob den Leuten einige Jahrzehnte mehr geschenkt wurden bis die Moderne auch hier alles verändern wird. Strom und Satellitenschüsseln gibt es schon in fast jedem Haus.
Als die Sonne über dem Meer unterging lud uns Issaka zu etwas Essen und Tee ein um das Fasten zu brechen. Die größte Freude dabei war für Estella und Isaaka in den Tee eine zanzibarische Variante von Oeberstropfen zu träufeln. Es schauerte mich aber die beiden genossen den Tee. Jedes Erkältungsvirus wird dadurch getötet. Ich dachte nur, wohl auch jeder Geschmackssinn. Nach dem Spass verabschiedeten wir uns von seiner Familie. Issaka gab mir noch ein paar laminierte DINA4 Werbekarten für seine Mangroven Kajak Touren mit und geleitete uns zum Rand der noch überfluteten Korallensteinstraße. Das Wasser war noch da und wir warteten und schauten dem Wasser zu wie es sich immer mehr zurückzog.
Issakas Bilck war starr dem Himmel zugewandt. Er wollte unbedingt den Mond ausmachen. Während er über das Internet bereits erfahren hatte das im Oman der Mond gesichtet wurde zeigte der sich am zanzibarischen Nachthimmel nicht. Ständig klingelte sein Telefon ob er den schon den Mond gesehen hätte. Das sehen des Mondes ist unabdinglich für die beendigung des Ramadans. Nach einer Stunde schloss sich das Zeitfenster. Ramadan wurde auf Zanzibar um einen Tag verlängert.
Die Straße war nun passierbar und wir fuhren los. Anfangs noch durch knöcheltiefes Wasser aber nach 300 Metern war der Weg trocken. Issaka begleitete uns noch bis zum ersten entgegenkommenden Auto in das er dann umstiegt. Es war eine herzliche Verabschiedung und wir gelobten in Kontakt zu bleiben.
Durch die abendliche Dunkelheit fuhren wir zurück nach Kizimkazi. Es war zu spät für unsere erhoffte Suppe im Heimatdorf was aber nicht schlimm war.
Es war ein wunderbarer Tag den ich mit meiner Frau erleben durfte.

Räumliche Trennungen sind das leidige Thema unserer Ehe

Heute ist klar das Estella am Montag vor fährt nach Moshi. Die letzte Zeit war super aufregend und wir waren innig vereint zusammen. Ich denke das der kurze Abschied kein größeres Ding ist doch für meine Liebste ist es das. Vielleicht ahnt sie schon das es länger als geplant sein wird. Viel aus dem Garten sind wir nicht gekommen. ...

Irgendwie gehts immer weiter

Mal wieder nicht nach Stonetown geschafft. Zu spät aufgestanden und Estella hat um 4 Uhr ihr Webseminar. Wir wären nicht rechtzeitig zurück.
So wurde der geplante Tag ungeplant. Beim Morgenkaffee berieten wir uns über die Strategie wie wir in Zukunft mit dem Birdreserve und der Eigentümerfrage umgehen. Wir haben uns auf eine Swahilistrategie geeinigt.
Das war ein guter Start!
Danach wollte ich gleich an den Computer um Aufgeschobenes zu erledigen. Es trieb mich aber nach vorne um nach dem Rechten zu sehen und um die Autositzbezüge in die Sonne zu legen. Und dann war es wie ich schon befürchtet hatte, um mich geschehen. Ein Blick in den Garten, tausend ungemachte Arbeiten. Schon hatte ich eine Säge in der Hand und der Vorplatz war die Wichtigkeit des Tages. Ohne das der Platz fertig wurde ging der Tag vorbei. Immerhin ein Stück weiter.
Es ist so viel zu machen und ich vermisse Prosper jeden Tag an dem er nicht hier ist…

Durchwachsene Zeiten

Zur Zeit geht es wenig voran. Mussa ist mit dem Ramadan beschäftigt und findet nur wenige Stunden Zeit zum Arbeiten. Prosper ist erschöpft braucht eigentlich mehr Ruhe und Entspannung arbeitet aber unentwegt für Vlada um die Verluste vom Diebstahl wieder rein zubringen. Estella hilft schon ungemein viel und sie soll sich mehr um ihre Sachen kümmern.

Ich bin es gewohnt am Sonntag allein zu arbeiten, da das der Ruhetag für die Jungs ist. Dennoch nervt mich der Umstand schon, da es nun die dritte Woche in der Regenzeit ist und wir noch lange nicht fertig mit den Pflanzen und Bepflanzen des Gartens fertig sind. Also muss ich allein da durch. Gräser entfernen, Umfragen, Hühnermist unter zu mischen, Steine entfernen. Die Bete vorzubereiten in feuchter Erde in der Tagessonne ist anstrengend und schweißtreibend. Heute will ich mit den Sonnenblumenbeeten fertig werden, für die es eigentlich schon zu spät ist. Nur die Hoffnung auf eine verlängerte Regenzeit treibt mich voran. Nach drei Stunden ist das Beet vor dem Doorhaus fertig. Zwischendurch finde ich immer wieder Stellen im Garten wo ich Pflanzungen geplant habe. Also schneide ich auch dafür immer wieder Triebe und ramme das 35kg Eisen in den Korallenboden um Löcher für diese in den Boden. Gegen Mittag merke ich das ich nun mit meinen Energiereserven mehr Haushalten muss. Nach einer Stunde Arbeit für ne Viertelstunde in die Hängematte ausruhen und Kraft sammeln.
Aber ich schaffe es! Das Beet hinter dem Makutihaus ist nun mit Sonnenblumensamen bestückt und mit letzter Kraft und Estellas Hilfe schaffen wir auch noch das Beet vor dem Outdoorbadezimmer.
Puh!
Nun sind wir hungrig und ich will den Käse der unter Frostschock gelitten hat zu etwas essbarem verarbeiten. Am Abend zuvor kam mir die Idee diesen zu Käsesoße zu verarbeiten. Mehlschwitze mit Brühe als Basis und 500g von dem Fehlkauf unter zu mischen. Wider erwarten meines Pessimismus war das Produkt sehr schmackhaft. Vielleicht war es auch nur der Hunger der die Erwartungen auf eine niedrigeres Level runter geschraubt hat, Estella und Vlada hat es aber auch geschmückt, ich war am Ende pappesatt und glücklich die Arbeit mit den Beeten nun endlich hinter mich gebracht zu haben.

Zurück im Garten der Wunder

Das Ankommen war wieder einmal, ich habe mich schon daran gewöhnt, sehr durchwachsen. Einiges war erledigt, vieles auf der Strecke geblieben. Die schönste Veränderung war das neue Leben im Bustani. Vlada, eine ukrainische Nachbarin ist im Makutihaus untergekommen. Ihr Haus ist im Bau und sie hat mit den Problem der "Fundus" zu kämpfen. Noch zwei Wochen soll es dauern, da kann ich nur lächeln. Wenn es im Mai fertig wird hat sie Glück. Mit Paula ist auch eine ihrer Freundinnen, Dani, aus Berlin zu Besuch gekommen. Sie ist begeistert und ehrt damit die viele Arbeit die ich mit den Jungs geleistet habe. Das tut gut!
Entsetzt war ich das Keiner in der Lage war das Problem mit der Solaranlage im Birdwatchhaus zu beheben. Prosper meinte alles überprüft zu haben, ohne Erfolg. Ein Blick genügte um zu sehen das eine Windböe das Solarpanel umgedreht hatte und nun falsch herum auf dem Dach lag. Nachdem es wieder in die richtige Position gebracht wurde und einen Tag Sonnenschein lief es am Abend wieder.
Das andere Malör war das abgerutschte Dach vom Makutihaus. Die Ladys sagen das sie auf das hängende Bett gesprungen sind und das Dach dann nachgelassen hat. Ein größeres Problem. Da aber Paulas Freund das Dach gebaut hat sollte der es auch wieder reparieren.
Am meisten habe ich mich über Willow gefreut ihn wieder in meinen Armen zu halten, der mir begeistert davon erzählte wie toll er Judo findet und wie sehr es ihm Spass macht dahin zu gehen.

Besichtigung der Plots

Sieben Uhr raus aus den Federn. Mein linkes Ohr macht mir zu schaffen. Wasser hinter dem Trommelfell, leichte Entzündung. Aber nun weiter. Frühstücken, Estella macht mir supo ya mbuzi. Klare Ziegenfleischsuppe. Ich stehe total auf diese Suppen von Ziege, Huhn, insbesondere Rind. Tam, lecker! Besonders mit Chapati und Chili. Gestern habe ich schon erfahren wie der Vater von Estella mit List und Tücke und Gift Elefanten zur Strecke gebracht hat um in seinen jungen Jahren an Fleisch heran zu kommen, heute werde ich später noch erfahren wie der Bruder Steven Löwen die Beute geklaut hat und Stolz mit mehr Fleisch nach Hause kam als er tragen konnte. Die Geschichten erfüllen mich mit Ehrfurcht und Staunen.
Die Bruder Mango und Steven warteten bereits auf uns.
Wir trafen uns auf einen der zahlreichen Plots von Steven. Ich begutachtet den 135m tiefen Brunnen und den gewaltigen Generator der für die 10kw Pumpe notwendig war. Größenordnungen wohingegen Zanzibar wie ein Kinderspielplatz wirkt. Überhaupt scheint der Garten der Wunder wie eine Vorschulwiese. Mehr Zielstrebigkeit, mehr Können ist in diesem Jahr unbedingt angebracht. Große Hoffnungen liegen da in Dory und die Eierproduktion. Wir werden sehen. Es ist nur das Gefühl da was alles möglich gewesen wäre wenn all das Geld was ich in Zanzibar ausgegeben habe mit Steven und Mango produktiv geworden wäre. All das Wissen und die alltägliche harte Arbeit imponieren mir. Allein die Papaya Plantage! Kaum eine Meter groß, schon hängen die süßesten Früchte dran, die wir als kleinen Zwischensnack genießen. Permaculturansätze sind überall zu erkennen. Das all die riesigen Feldflächen alle ohne Maschinen nur mit Harke und Menschenkraft bearbeitet werden ist beeindruckend. Zum Schutz unser einen Erde ist diese schonende Art des Ackerbaus zu bewahren. Der Einsatz von großen Maschinen und von Kunstdünger ist unbedingt zu verhindern. Bevor das Welternährungsprogramm solle Wege geht, muss Europa erst mal an sich arbeiten und die Wegwerfmentalität drastisch einschränken bevor die Nahrungsmittelindustrie noch mehr Land verwüstet. Diese Kleinbauern hier, tragen auf jeden Fall kaum einen Teil dazu bei.
Wir besuchen das erste Land welches wir für die nachhaltige Holzkohleproduktion nutzen wollen. Das saftige grün auf dem unbestelltem Feld erinnert an eine Wiesenlandschaft in Brandenburg. Der Boden ist feucht und locker. Vereinzelt stehen Sträucher. Nur die Baobabbäume erinnern daran das wir in hier tief in Afrika sind. Baumstümpfe die nach dem Landcleaning noch übrig geblieben sind, fangen bereits wieder an neue Triebe zu entwickeln und sich zu erholen. Ein kleiner Bachlauf, der zur Regenzeit viel Wasser führt schlängelt sich durch das Grundstück. Estella und ich halten das Land für optimal.
Auf dem Rückweg ging es an einem künstlich angelegten See vorbei auf dem sich Wasservögel tummelten, wir begegneten vielen Leuten die emsig auf ihren Feldern arbeiteten aber immer Zeit hatten ein paar Worte mit Steven oder Mango austauschten. Im Dorf trennten wir uns für den Augenblick, jeder wollte zu seiner Familie Mittagessen. Nach der verdienten Ruhezeit ging es mit dem Motorad zum sieben Kilometer entfernten zweiten Grundstück. Nicht ohne einen Zwischenstopp bei Steven anderen Plot zu machen auf dem er Zuckerrübe und Bananen anpflanzt. Das wie ein V geschnitten Areal zur Inspektion für das Holzkohleprojekt ist kleiner als das Erste, dafür aber um so schöner. Es stehen riesige Bäume Baobabs, Mninga und andere deren Namen ich noch nicht behalten habe. An einer Stelle sind einige Monolithen die malerisch die Landschaft zieren. Wau! Wie schön, eine leise Ahnung von dem ursprünglichen Landschaftsbild erhaschen zu können. Definitiv für Waldaufbau geeignet. Ein tiefer Regenwasserlauf säumt die nördliche Grenze so das auch hier Wasserreservate angelegt werden könnten.
Am Ende des Tages kommen wir zu dem Schluss das alles erst mal viel kleiner ist als gedacht, die Qualität der Grundstücke dafür sehr hoch ist.

Der erste Ansatz für das regenerative Holzkohleprojekt

Heute sind Estella und ich nochmal die Präsentation unseres Holzkohle Vorhabens durch gegangen. Dabei habe ich mich auf einen Umriss und verstärkt nur auf die ersten Schritte des Projekts beschränkt. Es sehr einfach gehalten. Dennoch habe ich gemerkt das ein Richtungswandel im Denken gar nicht fassbar ist.
Im abendlichen Meeting, unser erstes Zusammentreffen ging alles ganz anders als ich es mir im Kopf vorgestellt habe. Ich kann nur dankbar sein das sie mir als neues Familienmitglied unglaublich wohlgesonnen sind. Es ist nur der erste Punkt wichtig: Welches Land kann zur Verfügung gestellt werden. Erstmal wird schnell klar das acres und hectar nicht in der Größenordnung übereinstimmen. Da wurde mir schnell klar das ich nicht auf die gewünschten 70 Hectar hoffen konnte. Sie machten sich viele Gedanken wo noch Land her zu bekommen seien, beließen es erst mal dabei uns morgen die 2 bereits ausgewählten Grundstücke zu zeigen. Kommt Zeit, kommt neue Möglichkeit.
Am Ende, das fand ich schön, war ich am Ende das Tages nicht der Heilsbringer für arme Bauernleute, sondern ein Ausländer der mit offenen Herzen von selbstbewussten tansanischen Menschen, empfangen wurde, dem sie bei der Integration in der Familie gerne helfen möchten. Dies habe ich vor allen der Bindung zu Estella zu verdanken, dennoch erfüllt mich dieses Wohlwollen mit großer Demut.

Zuhause bei Estellas Familie

Wir hatten einen guten erholsamen Schlaf. Endlich mal wieder. Nase frei. Glücksgefühl. Ich freue mich hier zu sein. Happy die Schwester und engstes Familienmitglied von Estella, die uns gestern als Erstes empfangen hatte, ist bereits auf dem Weg in die Stadt.
In aller Ruhe aufwachen und dem Wunder der Natur volle Aufmerksamkeit schenken. Estella hatte mir ja schon davon erzählt, dennoch bewunderte ich es mit Kinderaugen. Ich hatte das Land bei meinem ersten Besuch doch so erlebt, wie es mir immer in den deutschen Medien geschildert wurde: karg, sandig, hart und heiß. Das es nun für mich so scheint, als ob ein Afrikaner Europa das einzige mal im Januar erlebt und dann seiner Familie davon erzählt wie es dort so ist, bringt mich zum grübeln. Seit Jahrhunderten wird hier langsam aber stetig voran gegangen. Not leidet hier kaum jemand. In den Familienverbänden wird zusammengehalten und geholfen. Jedem. Egal welche Fehler ihn oder sie begleiten.
Dort wo es keine konstruierten Strukturen gibt, wird einfach das Leben gelebt, wie eh und je. Ist das nicht der Wunsch der in westlichen Gesellschaften insgeheim gewünscht wird? Hier darf man sein wer man will, bleibt einfach Mensch. Unerfüllbare Erwartungen, Leben auf der Überholspur, Gier nach Reichtum, wer es in sich trägt zieht nach Dar es salam und bleibt nicht hier. Bei aller Träumerei sei hier angemerkt das meine europäisch geprägten Augen sehr wohl die Bevölkerungsexplosion wahrnehmen. Als Estellas Vater hier ankam waren 5 junge und noch sehr kleine Familien ansässig, nicht mehr als 60 Menschen. Daraus ist nun binnen einer Generation eine Gemeinde mit mehr als 1000 wenn nicht gar 2000 Menschen entstanden.
Alle streben ein abgesichertes Leben an und das heißt in erster Linie Kinder.

Auf nach Dodoma

Aufstehen um fünf. Übermüdet, schlecht gelaunt. Haus aufgeräumt letzte Sachen zusammen gepackt. Zu spät los gegangen. Bus vor der Nase davon gefahren. Scheiße. Enttäuscht, über mündet, schlecht gelaunt. Dann Sonnenaufgang über die Spitze des Kilimanjaro. Erhebend, schön. Estella hatte bereits einen Bus für eine Stunde später organisiert. Laune wird mit zunehmenden Tageslicht besser. Wir lachen über unseren Ärger. Estella: „Am I a comedian vor why you are laughing, whenever I talk?“
Den Bus den wir besteigen ist sauber und aufgeräumt und sehr neu. Auch nach 2,5 Stunden halbwegs erträgliche Musik gibt es auch einen Film, was bei der Dauerbeschallung die im tanzanischen Transportwesen üblich ist, eine willkommene Abwechslung. In der letzten Stunde wird es immer wärmer im Bus und mein Po fängt an zu schmerzen. Ich freue mich als wir gegen 3 Uhr Dodoma erreichen und den Bus verlassen und auf eine luftige Bajaji umsteigen.
In der Hauptstadt Tansanias kauft Estella noch ein paar Mitbringsel für die Familie ein und ich lasse noch ein paar Papiere für das Holzkohleprojekt ausdrucken. Nun geht es auf 5 Uhr zu und es gibt keinen direkten Anschluss nach Wiliko mehr. Wir lassen uns mit einer Bajaji zur südlichen Daladala Station fahren und steigen kurz davor schon direkt in einen Bus ein. Ein quasi direkt Anschluss sehr untypisch für das Land und immer mit viel Glück verbunden. Der Bus hingegen wird jedem vorurteilsvollem europäischen Blick auf Afrika gerecht. Die Farbe ist Rost, man kann noch ansatzweise erkennen das es mal ein sonniges gelb war, das hier und da verblasst hervor scheint. Die Scheiben sind so zerkratzt und mit Staub bedeckt das die um diese Jahreszeit saftig grüne Landschaft nur zu erahnen ist. Die Sitzbezüge sind nur noch einzelne Fäden die das bereits abgetragene und verstaubte Schaumstoff auf den Drähten halten. Der Gang ist mit großen Mais-, Mehl- und Bohnensäcken gepflastert auf denen man sich um darauf liegenden Einkaufsbeuteln herum schlängeln muss um auf eine noch freie Sitzmöglichkeit zu kommen. Egal. Hauptsache wir kommen heute noch in Wiliko an.
Dieser Vorsatz kam dann aber vier Dörfer weiter ins wanken. Die Gangschaltung unseres weit in die Jahre gekommenen Transportmittels hatte den Geist aufgegeben. Als nach einer Viertel Stunde ein herbeigerufene Mechaniker der Kategorie Fundi anfing intimsten Teile wie Zahnräder, Kurbelstangen und Schrauben aus dem Motorinneren herauszunehmen fing ich an an unser Ankunft am heutigen Tag zu Zweifeln. Wir waren schon nah und ließen uns die Laune nicht verderben. Wir kauften noch Toastbrot und Soda und warteten eine Weile. Die Motorteile die draußen in der staubigen Erde gesammelt wurden wurden aber immer mehr. Meine Hoffnungen noch vor Sonnenuntergang wieder Weiterfahren zu können waren nun gänzliche verschwunden. Nach weiteren 20 Minuten den Schatten beim länger werden zuschauend, tauchte Rettung am Horizont auf. Ein weiterer Daladala, bereits bis zum Anschlag gefüllt, nahm uns und unser Reisegepäck, sowie 3 weitere Gestrandete auf. Dicht gepackt standen wir wie in einer japanischen U-bahn und folgten der christlichen Musikdarbietungen die uns über den Flachbildschirm geboten wurde und diskutierten darüber. So verging die Zeit bis wir zum Sonnenuntergang den Abzweig nach Wiliko erreichten. Hier mussten wir eine Weile über den Preis des weiteren Transport diskutieren. Die Bodaboda Fahrer waren bereits angetrunkenen und es war nicht der Preis sondern der Zustand der mir Sorgen machte. Irgendwann einigte Estella sich mit den jungen Halbstarken und eine weitere halbe Stunde fahrt auf den Motorrädern auf sandiger unbebauter Straße lag vor uns. Vorbei an wachsenden Feldern und Regenwassertümpeln ging langsam die Sonne unter. Es war stockdunkel als wir nun endlich unser Ziel erreichten. Als wir uns in den spärlich belichteten Raum setzten und kein weitere Geräusch als das zirpen der Grillen vernahmen, merkten wir erst wie uns der Kopf brummte. Endlich Ruhe!
Naja für einen kurzen Augenblick, dann kamen in Wellen neugierige Kinder um den sonderbaren weißen Mann zu begutachten. Auch Mama Estella grüße uns herzlich und wir hatten ein kurzes Gespräch das Freude und Offenheit signalisierte. Wir machten eine kleine Runde um auch Papa Estella die Hand zu schütteln. Wir waren todmüde, aber Essen und Duschen war noch auf dem Pflichtprogramm bevor wir in Bett fallen konnten. Ich bekam Kartoffeln mit Fleischsoße, daran konnte sich Mama Estella erinnern, das ich das gerne mochte.
Duschen hieß, im doch nun in den Nachtstunden kühlen Dodoma, kaltes Wasser draußen im Feld über die übermüdeten und überhitzen Körper gießen, was mich einiges an Überwindung kostete.
Nur die Harten kommen in den Garten!?
Obwohl wir kaum was erkennen konnten, aber mit den Taschenlampen unserer Telefone erahnen: Die rot sandige Wüste in der ich Estella vor ihrer Familie geheiratet hatte hat sich in den letzten 4 Monaten in ein grünes Meer der Fruchtbarkeit verwandelt.

Weiter auf der Suche nach dem Glück

Nach einem Tag im Bett und mit Ausschlafen, waren die Beine und der Geist wieder bereit, die Gegend um den Kilimanjaro zu erkunden. Wir wollen zum Umbwe Gate. Ich hatte die Bitte morgen schon nach Wiliko Aufzubrechen um das nachhaltige Holzkohleprojekt voranzubringen. Die andere Wichtigkeit bleibt Estellas und Florians Traum einer Kilimanjaro Lodge.
Nach dem Estella die Busreservierung und Bezahlung über das Telefon erledigt hatte machten wir uns auf dem Weg. Bisher habe ich die Gegenden von drei der fünf Tore zum besteigen des Kilimanjaro erkundet und die Umgebung um Umbwe ist so schön und Atemberaubend, das hier unbedingt das Lodgeprojekt stattfinden sollte.
Als Ausgangspunkt sind wir erst mal zur Ruinen-Lodge die Estella bei der Versteigerung nicht bekommen hat. Uns haben die Herzen geblutet. Mir nochmal um so mehr weil ich jetzt erst den waren Wert realisieren konnte.
Wir sind rechts und links an der Grenze des Nationalparks lang gelaufen. Vögel, Schmetterlinge, Blumen, Bäume, Auen, keine Autos weit und breit. Kleine Farmen die mit Hand bestellt werden auf der einen Seite, wilder unberührter Urwald des Kilimanjaro Nationalparks auf der anderen Seite. Riesige Bäume die in den Himmel ragen auf denen Adler ihren Beobachtungsposten beziehen, klare Schmelz- und Regenwasser Läufe, die die Mischkulturen aus Bananenstauden, Kaffeesträuchern, Kürbisranken, Getreide (später werde ich die Vielfalt genau erforschen),stetig mit frischem Wasser versorgen. Ein Paradies einer intakten Natur. Selbst wenn die schlimmsten Befürchtungen des Klimawandels wahr werden, bleibt dieser Ort ein lebenswertes Refugium. Hier eine Basis für unsere Familie aufzubauen ist der Wunsch von Estella und nun auch von mir.
Nach einer fünfstündigen Erkundung und Grundstückssuche, machten wir uns mit ein paar neuen Telefonnummern die uns auf die Fährte zu neuen Grundstücksangeboten führen sollten und erneut schmerzenden Beinmuskeln auf den Rückweg.
In einem kleinen Laden fanden wir Hand gefertigte Tontöpfe mit denen wir uns für unsere Erkundungstour belohnten. Estella wollte sie nicht gleich mitnehmen, den sie wollte das die Töpfe erst mal vor Ort vor dem Transport ausgebrannt werden sollen. So gab es einen zusätzlichen Anlass wieder an den Ort zurückzukehren von dem wir hoffen das es bald unsere zweite Heimat werden wird.

Die zweite Hochzeit

Heute heiraten Estella und ich zum zweiten Mal. Endlich haben wir eine Standesamtstermin und das Wohlwollen der Beamten auf unserer Seite. Um 8 Uhr erschien wir im Office of District vom Moshi. Termin genau unterschrieben wir die Urkunden und wurden ins Verkündungszimmer gebracht. Dort wartete eine kompetente, forsche, selbstbewusste Chief of District. Nach fünf Minuten musste der eine unserer Zeugen gehen. So saß ich mit drei selbstbewussten Frauen die alle selbstständig ihr Geld verdienen allein in einem Zimmer und bekam die Frage gestellt ob ich eine monogame oder polygame Eheschließung anstrebe. Für mich eine skurrile Situation. Ich als Mann habe darüber das Entscheidungsrecht. Eine Millisekunde dachte ich ach wie nett sich eine Hintertür offen zu halten... Ich schaute in Estella lachende Augen und wusste was ich wollte und was ich sagen musste um überhaupt heiraten zu können.
Wir erhoben uns feierlich. Die Chief hielt eine kurze eindringliche Rede die die Feierlichkeit unterstreicht, worauf hin wir uns unsere Eheversprechen gaben. Dieses Ziel was wir uns gesetzt hatten, hatten wir heute am 4.3.2022 erreicht.
Wir waren fertig, von Muskelschmerzen der gestrigen Tour und von Müdigkeit durch die Schlaflosigkeit der Aufregung gezeichnet. Wir schleppten uns dennoch zum unweit entfernten Immigrationsoffice um meinen Pass abzuholen, der dort auf eine Erweiterung meines Visas wartete. Das Dauer noch zwei Stunden. Und anstatt in der Stadt essen zu gehen und zu feiern, wollten wir nur in Bett uns ausruhen.
Nicht das mir die Heirat ein Aufenthaltsgenehmigungsrecht bringt. Das ist nun die nächste Herausforderung.
Ich liebe Estella, liebe das aufregende und absolut neue Leben was sie mir schenkt. Asante, ninakupenda sana!

Vögel brüten im birdwatchhouse

Was für ein schöner Anblick! Eine Natalrötel hat ihr Nest auf dem geschützen Teil des Makutidachs des Bird-Watch-House während ich in Moshi war gebaut und brütet jetzt. Sie weiht somit das Haus ein, ein gutes Zeichen für die Zukunft des bustani ya maajabu.

Abschied

Heute ist die Abreise der tschechischen Familie. Sie haben den Garten mit ihrer schlichten ruhigen Art bereichert. So hätte ich es immer gern. Insgesamt waren sie nun in zwei Abschnitten über drei Wochen im Makutihaus. Sie haben mit uns die Musik ertragen, wollten immer bleiben weil sie den Garten und die Situation so anziehend fanden. Das hat mich in meiner nun jahrelangen Arbeit bestätigt und meiner Seele gut getan. Nun sind sie weg. Und das Berliner Pärchen konnte ich nicht halten. Die Musik war einfach zu laut. Schade da letzte Nacht mal fast nix zu hören war.
Viel haben wir heute nicht zustande gebracht. Ich habe heute FatherFather instruiert das fehlende Material einzukaufen. Na mal Sehen was wir morgen bekommen. Es wäre toll wenn es klappt. Das heißt das ich einen Tag weniger Stress habe und mich wieder dem Holzkohle Projekt widmen kann?

Willow: Was geschah, als Papa in Moshi war...

Ich habe die meiste Zeit damit verbracht meine e-sport Karriere zu verbessern und nur 4 mal Fußball spielen mit Etjone sonst war ich die meiste Zeit Zuhause und Alex hat unsere Freundschaft beendete sonst haben ich und Masai uns wieder ein gekriegt und ich und Ismail haben ein Club namens THE BOIZZ ja und mit Mama war es sehr schön und wir haben die ersten beide Teile von „the gods must be crazy“ geguckt und waren die meiste Zeit faul.
Etjone lebt tief im noch tiefer als wir aber wunderschön da direkt am Meer ich habe gesehen als Abu sie nach Hause gefahren hat.
Ich habe nicht besonders viel in den 2 Wochen gemacht, außer das ich meinen Vater vermisst habe.
Am Anfang der Woche hatte ich erst mal Läuse dann haben wir versucht sie mit Essig raus zu kriegen dann kam lio der auch läuse hatte und wir hatten 3 Tage frei am selben Tag hat er noch hier geschlafen. Dank Gelena konnten wir die Eier raus kriegen mit Kokosnussöl .
Ein paar Tage später bin ich mit Etjone zum Strand gegangen um mit ihm Fußball zu spielen und lio hat Paula die moderne Art Musik zu hören gezeigt auf spotify. Movie Ausfall weil die Tastatur kaputt und kein Strom weil das Solarpannel vom Winde verdreht .Weil wir zu faul zum kochen waren hat Ouchu uns essen gemacht und Jenny die Lunchbox für die Schule.
Morgen habe ich vor natürlich erstmal zur Schule gehen dann wenn ich nach Hause komme essen dann wollte ich mein Real Madrid Trikot zum Fußball spielen am Wochenende werde ich wahrscheinlich viel schlafen und Masai kommt vielleicht auch.

Reise nach Moshi

Es ist nicht leicht aus dem bustani ya maajabu herauszukommen. Es ist immer noch was zu tun. Aber ich hatte mit Estella vereinbart das heute der Tag ist. Estella hatte am Vorabend schon alles gepackt, trotzdem habe ich es nicht geschafft mich rechtzeitig los zueisen.
Es war bereits viertel nach acht, als wir los fuhren. Zu spät für die zweite Fähre die wir nehmen mussten um den Zug nach Moshi zu erwischen. Estella war sehr angespannt, ich habe mich der Situation hin gegeben. So konnten wir noch in Stown Town unsere Lieblingssuppe essen, Geld abheben und einen neuen Mixer  kaufen, bis wir dann schließlich die dritte Fähre bestiegen.
Estella satt, das ist extrem wichtig für gute Laune, aber auch froh über den neuen Mixer war nun auch entspannt. Noch bestand eine theoretische Chance den Zug um halb drei zu erreichen. Es war viertel vor zwei als Dar es Salam deutlich sichtbar war. Es dauerte dann doch noch bis halb drei bis die Türen der Fähren sich auf machten.
Wir drängelten wie noch nie zuvorund schafften es an den Kontrollen und Ausgang des Fährhafens in der Weltrekordzeit 6 Minuten. In keiner weiten Minute organisiert und verhandelte Estella zwei bodaboda, (Motoradtaxis) die uns gegen den Verkehr im Eiltempo zu dem Zugbahnhof fuhren. Wir sprangen von den Motorrädern und begannen an zu rennen. Der Zug war noch da! Aber wie lange noch? Wir rannten noch an drei Menschen vorbei, die uns das wohl bekannte pole pole Zeichen (langsam, langsam) mit ihrer Hand machten. Wir begriffen nun das noch gar kein Passagier im Zug war und die Waagen noch rangiert wurden. Wir hatten noch viel Zeit zum Fahrkarten und Wasser und Essen zu kaufen. Erst zwei Stunden später gerade als ich mit dem Essen nicht mehr warten wollte kam die Aufforderung den Zug zu besteigen.
Wir waren glücklich das wir es geschafft hatten und waren in ausgelassener Laune. Wir haben uns über Erik, dem alten Wikinger aus Schweden der mit Vorliebe von deutschen Unternehmen Aktien kauft, amüsiert. Er wollte uns immer die Welt erklären, hatte aber unglaublich viel mit seinen eigenen Problemen zu tun. Unter anderem mit seinem Gepäck mit 40 Kilogramm Magazine und Zeitungen aus den letzten 30 Jahren die er mit sich hatte, weil er noch keine Zeit hatte sie zu lesen. Auch die Angst vor Malaria war sehr groß. Er wollte wissen wie das Medikament heißt das hier die Einheimischen nehmen, obwohl er im selben Satz betonte das er alles über Malaria wisse und das die Profilaxe unbedingt notwendig sei.
Mit einem Schmunzeln halfen wir den mit der dauerhaft tragenden Klappsonnenbrille großen kargeren Mann seine kleine Wissenlücke zu füllen. Im Gang verfolgten wir ein Gespräch nebenbei wie ein angetrunkener Tansanier den Schweden aus fragte. Beim Thema Kinder sagte er das er keine in diese schlimme Welt setzen werde. Das war für den Gesprächspartner einfach unbegreiflich, was er auch immer eindringlicher deutlich machte. Ein Mann muss doch Kinder haben! Ansonsten hinter lässt man doch nichts in dieser Welt. Ein Mann ohne Kinder ist doch kein Mann. Er war so sehr in Sorge um das Seelenheil des weißen Mannen, das er immer heftiger auf ihn ein redete, das der redsame Erik sich schmallippig und angewidert in das Abteil zurück zog. Später wollte er dann mit uns noch im Speisewagen eine Kleinigkeit essen, doch die krachende Musik vertrieb Estella und mich sofort wieder.
Wir schauten bis zum Sonnenaufgang aus dem Fenster, Rede den und gestauten die durchweg saftig grüne Landschaft. Von wegen das arme ausgemergelte Afrika der hungernden Menschen. Potent, Energiegeladen, Wunderschön. Ich liebe die Reisen mit dem Zug durch Tansania, auch wenn wir durch die Nachrichten erfahren hatten, das ein Zug eine Woche zuvor auf genau dieser Strecke entgleiste und fünf Leute starben. Gegen 10 gingen wir in unsere Abteile schliefen den Rest der Fahrt bis wir morgens um 9:00Uhr in Moshi ankamen.

Bilder aus dem Garten

Hier sind ein paar aktuelle Bilder aus dem kleinen Utopia bustani ya maajabu. Es entwickelt sich. Vor allem werden nun bereits alte Ideen vollendet. Vor allem schicke ich Euch Sonnenstahlen, Liebe und Glück.

Der Onkel ist da

Wir haben früh angefangen zu Arbeiten. Ich wollte unbedingt das Doorhouse fertig machen und den Storeroom weiter vorantreiben. Wir haben eigendlich die nächsten Gäste erwartet, die aber bereits gestern abgesagt haben. Dennoch wollten wir im Plan bleiben und Dinge fertigbringen. Wir sind gut vorangekommen, als sich Peter meldete und sagte das er aus seinem gemieteten Raum rauswill und zu uns zu ziehen.
Was für eine Freude!
Wir wollten ihm die Auswahl geben ins Makuti oder ins Doorhouse ziehen zu können. So bereiteten wir beide Häuser vor. Aber auch das Birdwatchhouse wurde grundgereinigt. Und dann war Peter da. Er entschied sich für das Makutihouse. Es ist trotz seiner spatischen Ausstrahlung und Außenbad einfach das Wohlfühlhaus, für mich das Beste von allen Häusern! Karibu bustani ya maajabu!
Fühl dich zu Hause Onkel Peter!

Willows Geburtstag

Nun ist wieder ein Jahr vorbei. Ich bin nun seit einem Jahr ununterbrochen in Afrika und Willow wieder ein Jahr älter. Naja wir alle. Aber heute ist sein Geburtstag und von morgens an bereiten wir Hamburger, Nudelsalat etc. vor. Paula den Nudelsalat und ich die Hamburger. Sogar mit Käse den sie aus Deutschland mitgebracht hat. Wir kommen etwas unter Zeitdruck um die Jungs pümktlich von der Schule abzuholen. Willow hat sich gewünscht mit ein paar Jungs aus der Schule in den Kruza Cave zum baden zu gehen. Der Kuchen den Paula für die Schule gemacht hat ist super angekommen und wir holten 5 gut gelaunte Jungs von der Schule ab. Und welche Freude: Willows Großonkel Peter war auch da! Besuch aus Berlin zum Geburtstag.
Nach einer herzlichen Begrüßung ging es zum Kruza Cave. Willow auf dem Motorad von Peter und die Gäste bei uns im Kofferraum. Die Jungs machten eine Sprung- und Beatboxmeisterschaft, sie hatten viel Spaß und lecker Fastfood satt.
Am Abend ist Peter noch den weiten Weg in den bustani mit gekommen und mit uns Abendbrot gegessen. Ein gelungener Tag durch und durch.

Abschied mit Gulasch

Ganz Zanzibar macht Party und feiert den Tag der Revolution, wir machen ein Abschiedsessen mit unseren ersten Gästen des Jahres. Ich habe mir ein Essen aus ihrer Heimat gewünscht und alles für Gulasch eingekauft. Hauptsächlich möchte ich wissen wie man das Rindfleisch hier weich bekommt. Für Estella, Musa und Prosper möchte ich die Erfahrung von Essen aus anderen, hier europäischen Kulturen.  Ich hatte am Dienstag schon alles eingekauft und bin davon ausgegangen das Fleisch für eine NNacht nicht einnfrieern zu müssen. Aber als es mit der Zubereitung losging, mussten wir feststellen das die Hälfte bereits verdorben grün war. Naja immerhin ein Festmal für die Hunde. Soviel Fleisch bekommen sie selten. Mit dem Rest ließ sich zum Glück noch war anzufangen.
Mit trockenem Brot und Mehl und Milch wurden die Knödel vorbereitet. Estella hat unglaubig ber mit großem Interesse über die Schultern geschaut. Nach zwei Stunden war das Festmal fertig. Lecker! Und das Fleich zart!. Das Geheimnis liegt im Dampfdruckdopf und im scharf anbraten habe ich mir erzählen lassen. Wir alle vor allem Willow waren total begeistert. Und es war auch perfekt bemessen. Alle waren satt, zufrieden und glücklich die Töpfe leer.
Ein toller Abschied.
Wir wünschen eine schöne Reise und seid jederzeit wieder willkommen!

Vormitags Türen, Nachmittags Stowntown


Heute war ein anstrengender Tag mit glücklichem Ende. Nach dem Aufstehen haben wir uns gleich an die Türen rangemacht. Die letzte Tür zum Bad eingehängt und sie passt! Ohne Verlängerung, ohne Schleifen. Die anderen mussten zum Teil nochmal ausgebessert werden, beziehungsweise zuende gemacht werden, was uns nicht auf anhieb gelang. Die Zeit lag mir im Nacken da Estella und ich noch nach Stonetown wollten. Ich wurde etwas unruhig Holz brach und musste repariert werden. Irgendwie haben wir das ganze doch bins halb eins hinbekommen, so das Prosper mit dem lakieren anfangen konnte als wir uns endlich auf den Weg nach Stonetown machten. Ich bin gerasst, in der Stadt haben wir uns aufgeteilt und ich hatte noch die Kraft Riegel für die Türen zu kaufen, die wir dann bei Zeiten einbauen werden. Dank Nassor sind die Preise immer moderat für den Baukram den ich einkaufen muss. Er rettet mir stetig den Geldbeutel!
Estella, der ich kaum noch für ihre stätige Hilfsbereitschaft genügend Dank aussprechen kann hat alles in Kwerekwe besorgt. ich die Kleinigkeiten im Darajani. Als wir wieder erschöpft zu Hause ankamen erzählten uns Musa und Prosper das es in Kizimkazi geregnet hatte. Schön, nein sogar sehr schön für den bustani ya maajabu aber meine Sorge galt sobalt ich das hörten den frisch lakierten Türen. Als ich diese dann eingehängt im Doorhouse fand sind mir fast die Tränen gekullert.
Was für ein schöner Anblick! Wie lange habe ich dafür gearbeitet? 6 Monate? Ich bin überglücklich. Morgen noch die Türriegel rann, dann sind sie fertig.
In the morning doors, in the afternoon Stowntown

Die Woche ist durchgeplant

Die Gäste aus Tschechien haben um vier Tage verlängert,, was uns sehr glücklich macht. Sie werden uns erst am 13. verlassen. Am 13. ist auch Willows Geburtstag und am 12. ist der Revolutionstag, weshalb wir am 11. nach Stowntown müssen um für den Geburtstag einzukaufen. Na dann mal los. Heute haben wir die Türen verlängert. Natürlich so wie es uns bibi Willow geraten hat. Das Doorhouse hat Türen!

Harte Arbeit mit Erfolg

Das Jahr hat erst begonnen. Es gibt so viel zu tun und es schwirren mir so viele Aufgaben durch den Kopf. Eigentlich bin ich schon beim viel wichtigeren Projekt "nachhaltige Holzkohle" für Tansania aber der bustani ya maajabu braucht meine gesammte Zeit. Das Doorhouse soll nun endlich fertig werden. Und es ist nun endlich wahr geworden. Wir haben es geschafft das die ersten drei Türen eingehängt sind. Noch sind sie etwas zu kurz und müssen noch lakiert werden. Da warten noch drei Tage intensiver Arbeit vor uns. Aber immerhin. Der Storeroom bekommt Struktur. Die ersten Gäste fühlen sich trotz nächtlicher Lärmbelästigung durch die Musik der drei umliegenden Bars sehr wohl hier im garden of wonders. Willow, mwin Sohn ist wieder drin im Alltag mit Schule und Freunde. Ich kann die kleinen Erfolge mit Estella genießen. Auch haben wir unseren ersten kleinen Versuchsfilm im Garten gedreht und sind begeistert.

Mein Sohn ist zurück

Es waren ja nur zwei einhalb Wochen. Dennoch. Mein Sohn ist doch so wichtig in meinem Leben und ist es länger als ein paar Tage vermisse ich ihn sehr. Sie wachsen so schnell und sein elfter Geburtstag steht bald an. Er ist gewachsen in der kurzen Zeit und ich habe schon das Gefühl das er wieder ein großes Stück selbstständiger. Er ist nun mit zwei Smartphones unterwegs was mir Sorge bereitet. Habe ich nicht gerade diesen Zufluchtsort gewählt, damit er mehr in der Natur sein kann? Naja irgendwie die Balance halten. Schön das er wieder da ist und ich ihn (noch) knuddeln und knutchen kann.

Die ersten Gäste kommen

Es ist soweit. Die ersten Gäste sind im Garten angekommen. Eine Familie aus Prag mit Bruder sind im Makutihaus für eine Woche eingezogen. Wir waren den Morgen damit beschäftigt alles sauber zu machen. Ein gewisser Esstisch, bibi Willow wird wissen welcher ;-) hat durch die vergangen Nacht einen Durchhänger erleidet. Eine zanzibarische Mama hatte wohl ihr Gewicht unterschätzt. Der konnte aber ohne größeren Aufwand mit etwas hämmern und schauben glücklicher weise wieder in Form gebracht werden. Als ich unsere Gäste abholen wollte bin ich dann auch noch stecken geblieben, konnte sie aber dennoch mit einer Stunde Verspätung un den Garten chauffieren. Ruhige, nette Menschen, Besucher die der Garten braucht. Mal sehen wie es ihnen gefällt. Leider macht nun die Bar 500 Meter entfernt seit Sylvester ohne eine Naccht auszulassen Party mit viel zu lauer Musik. Wir hoffen das unsere Gäste nicht so alergisch darauf reagieren, wie wir es bereits tun. Auch im Paradies ist nicht alles perfekt. Dennoch freuen wir uns das endlich die geschaffen Ferienorte im Garten genutzt werden.

Neujahrsstart mit zanzibarischen Kindergeburtstag

Der bustani ya maajabu startet mit einem Nachbarschaftsevent. Wir wurden von einer Nachbarin gefagt ob der Geburtstag ihrer kleine Tochter bei uns gefeiert werden kann. Natürlich! Dafür ist der Begegnungsraum im Garten da. Sie war überglücklich darüber und die Bilder zeigen das es ein wunderbarer Event war. Kinder und Frauen haben ausgelassen getanzt und gegessen. Hoffnung auf ein neues, zuversichtliches Jahr und das es nun endlich mit dem Leben im bustani ya maajabu losgeht und nicht immer nur gebaut werden muss.
Alles gute zum neuen Jahr, mögen viele Wunder wahr werden im Garten der Wunder!

Prolog

Ich ändere nun die Form der Dokumentation unserer Geschichten aus dem „Garten der Wunder“ von der Chatgruppe auf diesen Blog. Ich denke, dass die Informationen des aktuellen Tagesgeschehens hierher gehören und die Form der Darstellung mehr Möglichkeiten bietet. Zudem sind die Informationen nicht mehr Gruppenmitgliedern vorbehalten, sondern stehen allen offen und gleichzeitig bleibt die Anonymität der Leser gewahrt.
Habt Spaß!